Kritisches Feedback zum Geburtsvorbereitungskurs und zum Yoga für Schwangere

Vielen Dank Doro, für Deine ehrliche Rückmeldung zu den Kursen. Ich werde bei Gelegenheit noch etwas dazu schreiben.  Gerade komme ich wegen der vielen Hausbesuche nicht dazu.

Hallo,

mein Name ist Dorothea und ich habe bei Heike die Yoga- Geburtsvorbereitung in der zweiten und dritten Schwangerschaft, sowie bislang die Yoga-Rückbildung nach der zweiten Schwangerschaft gemacht.

Wie ich auf Heike kam: Ich bin ca. 1/2 Jahr, nachdem wir von Norddeutschland nach Dußlingen gezogen waren, das zweite Mal schwanger geworden. Wir kannten also niemanden, der uns spezielle Empfehlungen in punkto Hebamme/Klinik gegeben hätte. Also habe ich im Internet gesucht und war ganz erstaunt, daß es so gut wie keine Hebammen mit echter Internetpräsenz gibt. Heike war hier eben die große Ausnahme und nachdem der Yoga- Geburtsvorbereitungskurs gerade sehr gut zum Termin passte, habe ich diesen Kurs bei Heike angefangen und sie auch gleich fürs Wochenbett “verpflichtet”.

Im Kurs selber war mein erster Eindruck: oh je, das ist ja ganz schön esoterisch angehaucht!

Man wird jahrelang (akademisch) darauf geschult, selber zu denken, nach verschiedenen Optionen und Lösungsansätzen zu suchen und blindem Schwarz-weiß – Denken zu mißtrauen: es gibt meist nicht DIE eine Wahrheit. Genau das aber schien mir bei Heike erstmal als “Vorleistung” verlangt zu werden: daß man akzeptiert bzw. selbst übernimmt, daß nur die natürliche, ohne Schmerzmittel bewältigte vaginale Geburt das einzig Wahre ist und daß die Wege der Wehenbewältigung, die sie einem zeigt, auf jeden Fall zum Erfolg führen (ergo: falls nicht, muss man etwas falsch gemacht haben).

Mein erster Sohn war in Kiel nach 20 h heftigsten Wehen – denen ich zugegebenermaßen trotz eines herkömmlichen Geburtsvorbereitungskurses herzlich wenig entgegenzusetzen hatte – per Kaiserschnitt geholt worden, und ich war zwar enttäuscht, es nicht “normal geschafft” zu haben, dennoch war der Kaiserschnitt an sich nicht traumatisch gewesen: ich hatte mein Kind während des Zunähens bei mir auf dem Bauch gehabt, die Narbe war sehr schnell und glatt verheilt und mein Kind lebte und hatte sich mit nichts infiziert. Alles in allem also nicht die Wunschgeburt, aber auch nicht das Drama, das Heike regelmäßig an die Wand malte (meiner Auffassung nach), wenn sie über Kaiserschnitte sprach. Ich hatte also aus meiner persönlichen Geschichte eine etwas andre Sichtweise und es ärgerte mich manchmal, daß – meiner Meinung nach – Frauen, die ihr Kind eben nicht natürlich auf die Welt gebracht hatten als nicht durchsetzungsstark genug hingestellt wurden (die Ärzte hatten uns gesagt: es gibt keine andre Option aus unserer Sicht als Kaiserschnitt. Hätte ich sagen sollen: ich mache trotzdem weiter und trage das Risiko, mein Kind zu verlieren/meinem Kind zu schaden?) oder daß es prinzipiell hieß: es wäre ganz sicher auch ohne gegangen. Es sterben nach wie vor sehr viele Frauen bei der Geburt in Ländern, in denen die medizinische Versorgung eben nicht so aussieht wie hier, und ich dachte mir, es geht eben doch nicht immer natürlich “glatt”.

Trotzdem: ich wollte auf jeden Fall noch einen Anlauf für eine natürliche Geburt und ich dachte mir (Gott sei dank): lieber bei jemandem, der das vehement vertritt, als bei jemandem, der selbst schon sagt: im Zweifel lieber einen Kaiserschnitt. Und es hat geklappt. Auch im ersten Geburtsvorbereitungskurs hatten wir ein paarmal getönt, allerdings schien mir das bei der Geburt nicht zu helfen. Ob bei der zweiten Geburt die verbesserte tiefe Atmung durch das Yoga dazukam oder aber wirklich das mantra-artige Wiederholen des Tönens in jeder einzelnen Stunde bei Heike dazu beitrug, daß ich mir nicht so “deppert” dabei vorkam bei der Geburt und es auch stundenlang durchzog: ich hatte dieses Mal den Wehen sehr lange etwas entgegenzusetzen und der Muttermund war fast offen, bis ich eine PDA brauchte, weil die Presswehen viel zu früh einsetzten. Auch das Mantra, das Heike einem immer mit auf den Weg gibt, daß man in Bewegung bleiben soll, hat sicher geholfen. Trotz PDA war ich noch stundenlang im Vierfüßlerstand und habe das Becken kreisen lassen. Und nach 12 h hatte ich tatsächlich auf natürlichem Wege meine Tochter im Arm. Wow. Ich hatte schon nicht mehr dran geglaubt.

Zusammenfassend muß ich sagen, daß genau das, was mich anfangs so stutzig gemacht hatte, das mantraartige Wiederholen bestimmter Elemente, als sei das die einzige, gültige, erleuchtende Wahrheit, mir im Endeffekt wahrscheinlich geholfen hat: wenn man nach Stunden des Schmerzaushaltens und versuchten bewußten Entspannens nur noch aus Schmerzen zu bestehen scheint, dann sind einem theoretische andre Möglichkeiten relativ schnurz, man möchte es nur noch hinter sich bringen und es war gut im Hinterkopf eben einen einzigen “Leitfaden” zu haben: mach es so und so und so und dann klappt es. Basta. Und wenn deine Kehle trocken ist wie nach 20h Sahara ohne Wasser: töne weiter und du kannst die nächsten zwei Stunden die Wehen aushalten. So in der Art.

Inzwischen denke ich, daß Heike natürlich sehr wohl weiß, daß es viele Situationen gibt, in denen eingegriffen werden muß. Nur möchte sie den Frauen eben diesen Leitfaden erstmal mitgeben; wenn geholfen werden muß, wird das schon vehement genug an die Frauen herangetragen werden. Und das kann ich sehr wohl respektieren und finde es auch toll.

Außerdem hat es mir sehr geholfen, daß immer wieder und eben auch mit wachsendem Bauch, die tiefe Atmung geübt wird. Bei der ersten Geburt hatten wir das auch mal geübt im Vorbereitungskurs, aber noch mit relativ kleinen Bäuchen und man dachte noch: naja, gut, tief einatmen. Bei der Geburt schien der Bauch gar keinen Platz mehr zu lassen, so tief zu atmen. Die ständige Übung schon vor der Geburt und das schon vorher Erkennen: doch, es geht, entspann dich und dann geht es, hat mir persönlcih sehr geholfen.

Ich kann also Heike wie ihr Yoga nur empfehlen. Wenn man sich sehr gut auf eine natürliche Geburt vorbereiten möchte und wenn man auch trotz gewisser Risiken (vorheriger Kaiserschnitt) und mit gewissen Einschränkungen (dann nur in der Klinik) eine natürliche Geburt plant, dann wäre Heike immer wieder in der mentalen wie körperlichen Vorbereitung meine erste Wahl.

P.S.: der Jürgen hat eben über die mail gelesen und fand sie insgesamt sehr negativ. Es tut mir leid, wenn das so rüberkommt. Sie ist für mich sehr positiv, falls du das anders siehst, dann tut es mir leid: es ist wirklich nur meine persönliche Sichtweise.

Viele Grüsse
Doro

 

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  • anonym Jan 3, 2014 @ 22:05

    Ich als Außenstehende sehe die email als ein riesengroßes Kompliment – nicht nur wegen, sondern gerade wegen der durchaus kritischen Anmerkungen am Anfang.

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